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Sauna - ein gesundes Hobby

Einleitung
Der Besuch einer Sauna dient der körperlichen Erbauung, der Gesundheit, der Körperreinigung und der Verbesserung des Wohlbefindens.
In den skandinavischen Ländern hat die Sauna eine enorme Bedeutung bei der Pflege sozialer Kontakte; unter Geschäftsleuten ist es üblich, sich in der Sauna zu treffen und dort geschäftliche Entscheidungen zu fällen. Über Gesamt-Skandinavien betrachtet, nimmt diese Bedeutung der Sauna jedoch nach Südwesten hin stark ab und hat insbesondere im südlichen Norwegen keinen höheren Stellenwert mehr als beispielsweise in Deutschland.

Große Bedeutung spielt die russische Abwandlung der Sauna, die Banja, in Russland. Auch dort ist es bei Geschäftsleuten und Politikern beliebt, sich hier zu beraten und Entscheidungen zu treffen. So trifft man außerhalb Russlands auch häufig Russen in den öffentlichen Saunaanlagen an, wo sie untereinander Kontakte in der Diaspora pflegen. Dabei gilt, dass auch die Russen im Allgemeinen, von solchen "geschäftlichen" oder "freundschaftlichen" Saunabesuchen abgesehen, das getrennte Saunieren bevorzugen.

Sowohl in der Sauna als auch in der Banja beliebt, ist die Mitnahme von Büscheln aus Birkenzweigen (finn.: vihta, russ.: Wenik), mit denen der gesamte Körper "abgeschlagen" wird, um die Blutzirkulation anzuregen. Diese Zweige sind (im Gegensatz zu Birkenruten) nicht entblättert und erzeugen somit keinen Schmerz. Im Sommer werden oft frische Zweige verwendet; im Winter nimmt man dagegen Birkenzweige, die im Sommer getrocknet und vor dem Gebrauch wieder mit heißem Wasser eingeweicht wurden. Dieses Birkenwasser ist gleichzeitig ein hervorragender Aufguss.

Der Genuss von Alkohol in der Sauna ist in Finnland verpönt. Dahingegen ist das Saunabier nach den Saunagängen durchaus Bestandteil der finnischen Saunakultur.

In der Sauna
Der eigentliche Saunaraum, der innen zumeist vollständig aus Holz besteht, wird mittels eines Saunaofens auf eine Temperatur erhitzt, die in der Regel zwischen 80°C und 100°C liegt, bei trockener Luft kann die Temperatur bis zu 130 °C betragen, beliebt sind aber auch niedrigere Temperaturen zum Waschen und Aufwärmen. Die traditionellen Holzöfen findet man eher in Sommerhäusern und in älteren Einfamilienhäusern, sie erfreuen sich aber in neuen Einfamilienhäusern wieder zunehmender Beliebtheit. Verbreitet sind heutzutage elektrische Öfen, seltener mit Öl beheizte. Die Sitzbänke sind in zwei bis drei Stufen in einer Höhe von 0,5 bis 1,5 m angeordnet, wobei die Temperatur nach unten hin deutlich abnimmt. Wichtig in einer Sauna ist die Luftzirkulation, es wird also kontinuierlich Frischluft zugeführt, die vom Ofen sofort aufgeheizt wird, so dass die Temperatur im Raum konstant bleibt. Der ursprüngliche Sinn der Sauna war der einer gründlichen Reinigung des Körpers, so heißt es in Finnland: "Die Frauen sind am schönsten nach der Sauna". Saunieren wirkt sich aber auch positiv auf das vegetative Nervensystem und das allgemeine Wohlbefinden aus und hat einen stärkenden Effekt auf das Immunsystem, dient damit also insbesondere auch der Abhärtung gegen Erkältungskrankheiten. Auch das Hautbild kann sich durch Saunagänge verbessern.

Um die Luftfeuchtigkeit in der Sauna kurzfristig zu erhöhen, wird etwa im letzten Drittel des Saunaganges Wasser auf die heißen Steine gegossen, die auf dem Saunaofen liegen. Damit wird der Löyly erzeugt. Löyly [gesprochen: löü-lü] ist ein schwer übersetzbares finnisches Wort, das den durch einen Aufguss in der Sauna entstehenden Wasserdampf beschreibt. Die Zugabe von ätherischen Ölen in den Aufguss sowie das Verteilen des Dampfes durch Luftschläge mit einem Handtuch sind in Finnland unbekannt.

Medizinische Wirkungen
Das Saunieren soll vor allem der Abhärtung gegen Erkältungskrankheiten dienen und kann auch bei einigen Erkrankungen als therapeutische Anwendung genutzt werden, beispielsweise bei Störungen des vegetativen Nervensystems.
Die Erhöhung der Körpertemperatur auf bis zu 39°C während der Schwitzphase (künstliches Fieber) bewirkt innerhalb des Körpers dasselbe, was auch ein echtes Fieber bewirkt, nämlich eine Zerstörung von Krankheitserregern durch erhöhte Temperatur.

Die Abfolge von Hitze mit dem anschließenden Kaltbad entspannt die Muskulatur und hat neben einigen physiologischen Effekten wie der Senkung des Blutdrucks, Anregung des Kreislaufs, des Stoffwechsels, des Immunsystems und der Atmung vor allem auch eine wohltuende Auswirkung auf das subjektive Wohlbefinden.

Saunabaden dient auch der Hautpflege und verlangsamt die Hautalterung; unmittelbar nach dem Betreten des Saunaraumes reagiert die Haut, die Blutgefäße weiten sich, die Durchblutung nimmt zu und die Oberflächentemperatur steigt nach etwa 15-minütigem Aufenthalt auf 40-42°C an; in der Abkühlphase verengen sich die Blutgefäße dann wieder durch Kaltwasseranwendungen (Gefäßtraining).

Das Schwitzen sowie die wiederholten Wasseranwendungen bewirken außerdem eine sehr gründliche, aber schonende Körperreinigung; die oberste Hornschicht der Haut quillt auf, verhornte Hautzellen lockern sich und können leicht abgespült werden. Bei sehr trockener Haut wird die Struktur durch Aktivierung der Schweißdrüsen und Wassereinlagerungen in die Hornschicht verbessert.

Ablauf eines Saunabades
Der Besuch eines Saunabades beginnt mit dem Duschen und gründlichen Abtrocknen; vor dem ersten Saunagang sollte die Hautoberfläche wieder trocken sein, da sonst das Schwitzen verzögert wird.
In der Aufguss-Sauna herrscht eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit. Dem Aufgusswasser werden häufig ätherische Öle beigefügt. Der Wasserdampf wird mit einem so genannten Wacheltuch verteilt. Größere Saunaanstalten bieten neben der Aufguss-Sauna noch eine Trockensauna mit höherer Temperatur, geringerer Luftfeuchtigkeit und ohne Aufguss.

Die Saunierenden sitzen oder liegen in der Saunakabine nackt. Um Verunreinigungen zu verhindern, legt man z. B. in Deutschland, Österreich und der Schweiz ein großes Handtuch unter den Körper, das den Schweiß auffängt - im Heimatland der Sauna Finnland werden auch oft Leinentücher, Einmalunterlagen oder sogar gar keine Unterlagen verwendet.

Der menschliche Körper reagiert auf die andauernde Hitzeeinwirkung mit einer Erhöhung der Körpertemperatur auf bis zu 39°C (künstliches Fieber), die der Körper durch starkes Schwitzen zu kompensieren versucht; bei der Schweißbildung handelt es sich um eine Schutzreaktion des Körpers zur Abkühlung, die jedoch verschiedene positive gesundheitliche Wirkungen hat (vgl. Medizinische Wirkungen).

Auf den insgesamt acht- bis fünfzehnminütigen Aufenthalt in der Saunakabine folgt zunächst eine kurze Abkühlphase, an der frischen Luft, bei der die Lunge besonders gut Sauerstoff aufnehmen kann und die Atemwege rascher wieder abkühlen; dieses Luftbad sollte vor dem Kaltduschen genommen werden. Es folgt ein kaltes Abduschen des Schweißes, ein kaltes Bad kann dem Schwallguss folgen, oder ein Guss mit kaltem Wasser (Kaltduschen): Entweder in einer (Schwall-)Dusche, einem Tauchbecken, einem Fluss, See oder - falls vorhanden - durch Wälzen im Schnee oder Abreiben mit gestoßenem Eis.

Anschließend sucht man zur Erholung einen Ruheraum auf; dabei kann ein individuell unterschiedlich starkes Nachschwitzen einsetzen. Medizinisch sinnvoll sind in der Abkühlphase warme Fußbäder, auch um dem Nachschwitzen entgegen zu wirken.

In der Regel wiederholt man die gesamte Prozedur mit mindestens viertelstündigen Pausen zwei- bis dreimal; mehr als drei Saunagänge bewirken i.d.R. keinen höheren Nutzen, können jedoch stark ermüden. In öffentlichen Saunabädern werden in regelmäßigen Abständen Aufgüsse durchgeführt.

Eine empfehlenswerte Einteilung des Saunabesuchs liegt bei

* etwa 8 - 15 Minuten Schwitzphase,
* etwa 15 Minuten Abkühlphase und
* etwa 15 Minuten Ruhephase.

Diese Angaben können jedoch nur als erste Orientierung dienen, jeder Saunabesucher muss seinen eigenen Rhythmus finden. Jeder Tag ist ein anderer, oberste Richtlinie ist die eigene Empfindung. Unerfahrene Saunagänger sollten sich an einen Betrieb mit einem Sauna-Meister wenden.

Kinder und Sauna
Wissenschaftliche Untersuchungen im Herkunftsland der Sauna Finnland, haben ergeben, dass selbst Kleinstkinder die Sauna gut vertragen. Kinder gehen gerne in die Sauna, wenn auch ein gewisses "Unterhaltungsprogramm", gerade bei den Wasseranwendungen geboten wird. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass sich die Kinder nicht unterkühlen. Da bekanntermaßen Kinder besonders anfällig für Infekte sind, steht hier der gesundheitliche Aspekt der Abhärtung im Vordergrund.


Schwanger in die Sauna?
Ja! Regelmäßige, wöchentliche Saunagänge können sogar zu einer verkürzten und leichteren Geburt führen. Die wöchentlich wiederholte Ausschwemmung von viel Wasser verhindert zu starke Wasserzurückhaltung (kann zu einer „Schwangerschafts-vergiftung“ führen) im Gewebe. Die Übungswirkung des Saunabades auf Blutgefäße, Kreislaufregulation (Blutdruck) und auch auf die Arbeitsweise des Herzens ist für die Schwangere ebenso von Vorteil wie die Entspannung der Muskulatur und der Psyche. Sicherlich fordert die Entschlackung des Körpers mit dem starken Schweißverlust auch die Ausscheidung von Stoffwechselabfällen des Kindes, so dass dadurch erklärt werden kann, weshalb saunabadende Frauen weniger Schwangerschaftsbeschwerden zeigen.

Bei folgenden Krankheiten sollten Sie die Sauna nach ärztlichen Aussagen nicht besuchen:
* Erkrankungen mit Fieber
* Entzündungen (die Reizanwendungen können den Krankheitsverlauf verschlimmern)
* Herz- und Kreislauferkrankungen (bitte befragen Sie hierzu Ihren Arzt)
* Epilepsie (hier ist die Meinung der Ärzte nicht einheitlich)
* Krebserkrankungen, besonders im akuten Stadium der Krankheit (Operation, Bestrahlung, Medikamente)
* Schwere Leber- und Nierenveränderungen
* Durchblutungsstörungen im Gehirn
* Regulationsstörungen des Nervensystems

Bei folgenden Krankheiten wird das Saunieren ausdrücklich empfohlen:
* Krankheiten des Herz- und Kreislaufsystems (Blutunterdruck, Bluthochdruck, Nachbehandlung ausgeheilter Herzinfarkte)
* Krankheiten der Atemwege: chronische Katarhe, chronische Bronchitis, Asthma bronchiale
* Krankheiten des Bewegungsapparates: chronischer Rheumatismus, Bandscheibenschäden
* Störungen des Stoffwechsels, Ödeme
* Krankheiten der Haut: Neurodermitis, Schuppenflechte, Akne

In allen Fällen hängt die positive Wirkung der Sauna davon ab, dass Sie „auf Ihren Körper hören“ und die Anwendungen richtig dosieren. Wenn Sie unsicher sind, befragen Sie bitte Ihren Arzt.


Ein Saunabesuch in Bildern (externer Link)