Besuchsbericht Rheinpark-Therme in Bad Hönningen

Anschrift:
Allée St. Pierre les Nemours 1
53557 Bad Hönningen
Telefon: 02635/952110
Telefax: 02635/952115
Internet: www.kristall-rheinpark-therme.de/
E-Mail: info@kristall-rheinpark-therme.de
Letzter Besuch am: 8. Dezember 2006



Zu einer Stadt, die den Zusatz „Bad“ in ihrem Namen trägt, gehört zwangsläufig eine Einrichtung, in der Wasseranwendungen durchgeführt werden können. In Bad Hönningen am Rhein heißt diese Anlage „Rheinpark-Therme“ und wurde vor einiger Zeit von der Kristall-Bäder-Gruppe übernommen und komplett umgebaut. Mein letzter Besuch in der Anlage war vor dem Umbau im Jahr 2000. Was den Besucher in der umgebauten Anlage erwartet und ob sich der Besuch lohnt, soll dieser Besuchsbericht klären.

Anfahrt: Bad Hönningen liegt rechtsrheinisch zwischen Linz/Rhein und Neuwied an der B42. Die Anfahrt ist von der BAB 3 Köln-Frankfurt (Ausfahrt Neustadt/Wied) oder BAB 59 Köln-Königswinter möglich. Die BAB geht bei Königswinter automatisch in die B42 über. Man verlässt die B42 an der Ausfahrt Bad Hönningen. Danach ist die Anfahrt im Ort ausgeschildert. Linksrheinisch empfiehlt sich die Anfahrt über die B9 Bonn-Koblenz. In Bad Breisig benutzt man die Autofähre, die direkt nach Bad Hönnigen übersetzt. Vom Fähranleger fährt man Richtung Bad Hönningen, im Ort ist die Rheinpark-Therme ausgeschildert. Der Parkplatz bietet ausreichend Stellplätze. Vom Parkplatz ist es nur ein Steinwurf weit zum Eingang.

Nach Zahlung des Eintrittsgeldes bekommt man eine Karte mit aufgedrucktem Barcode, der den Zugang am Eingang freigibt. Diese Karte steckt man in die Innenseite eines beliebigen Schrankes, welches man dann mit dem dazugehörigen Schlüssel abschließt. Getrennte Umkleidebereiche für Sauna- und Badbesucher gibt es nicht, wie gewohnt, lasse ich die Umkleidekabinen links liegen und ziehe mich im Gang vor dem Schrank aus. Nachdem meine Sachen verstaut sind, mache ich mich auf den Weg in die Sauna. Nachdem man die Eingangstür passiert hat, steht man schon mittendrin – auf dem Markusplatz in Venedig.

Die gesamte Anlage ist im venezianischen Stil gehalten. Mittelpunkt der Saunawelt ist ein Whirlpool, rechts und links davon stehen Saunaliegen in Reih und Glied in Richtung der großen Fensterfront. Die Saunakabinen und sonstigen Einrichtungen verbergen sich hinter zwei arkadengeschmückten Gängen rechts und links des Platzes. Fünf große Kristalllüster hängen von der Decke und verbreiten eine besondere Atmosphäre. Ich lasse erst einmal die Eindrücke auf mich wirken und schaue mich ein wenig um. Aber ich möchte ja eigentlich in die Sauna und suche erst einmal nach Fächern für meine Tasche, werde aber nicht fündig. Also suche ich mir eine freie Liege und deponiere auch dort meine Tasche. Vor dem ersten Saunagang ist eine Dusche obligatorisch. Die Duschen sind schnell gefunden, ich stutze nur etwas, da es lediglich Kaltwasserdusch- köpfe gibt, es kommt aber auch warmes Wasser aus der Leitung. „Normale“ Duschköpfe suche ich vergeblich. Die Benutzung von Duschgel und Shampoo ist per Schild ausdrücklich erlaubt, anscheinend gab es außer mir noch mehr Besucher, die „normale“ Duschen gesucht haben.

Nach dem Abtrocknen begebe ich mich auf die Suche nach der passenden Sauna für meinen ersten Gang. Ich entscheide mich für die „Rialto-Sauna“ mit 70°C, genau richtig für den Anfang. Neben dieser Sauna sind im Innenbereich noch die „Spezial-Aufguss-Sauna (95°C), die Venezia-Sauna (85°C) und die Carneval-Sauna mit 55°C im Angebot. Darüber hinaus ergänzen ein Salz-Dampfbad, ein Aroma-Dampfbad und ein Hamam das Angebot. Im Außenbereich komplettieren drei weitere Saunen mit 65°, 85° und 100°C das Saunaangebot in der Rheinpark-Therme. Jeden Tag finden ca. 15 Aufgüsse in diversen Saunen statt, da dürfte für jeden Saunafreund etwas dabei sein. Das Design der Außensaunen wurde einer venezianischen Gondel nachempfunden. Die Saunen wurden hier mit modernster Technik auf Flöße gesetzt und an starken Stangen befestigt und können somit bei Hochwasser des Rheins mit nach oben schwimmen. Den Saunagarten erreicht man über eine Treppe, die von der Terrasse abgeht. In der warmen Jahreszeit kann man hier sicherlich liegen und nahtlos bräunen, entsprechende Liegen habe ich zwar nicht gesehen, aber das will ja nichts heißen. Der Garten präsentierte sich bei meinem Besuch etwas schmucklos, außer Rasen war kein sonstiges Grün zu sehen, aber im Sommer sieht das Ganze vielleicht anders aus. Beeindruckend ist vor allem der Blick auf den Rhein und das gegenüberliegende Bad Breisig, so etwas haben wirklich nicht viele Anlagen zu bieten.

Nach einer Ruhephase und dem zweiten Saunagang in der „Kristall-Sauna“ meldet sich mein Magen. Eine Ecke des Markusplatzes ist für das Saunabistro reserviert, nur durch eine spanische Wand vom übrigen Saunabereich abgetrennt. Ich bestelle eine Apfelschorle und einen großen Kristallsalat. 6 Euro für einen großen Teller Blattsalate, einige Tomatenviertel und Joghurtdressing finde ich persönlich etwas viel. Aber dafür entschädigt das Ambiente etwas. Beim nächsten Besuch bringe ich mir besser belegte Brote mit. Leider ist das Saunabistro nicht rauchfrei, aber im restlichen Saunabereich war vom Zigarettenrauch sonst nichts zu merken. Außer Salaten findet man auf der Speisekarte diverse Snacks, Fleisch- und Nudelgerichte.

Vor dem letzten Saunagang nehme ich noch den Thermenbereich in Augenschein. Das Sole-Therapiebecken, sowie das Panorama-Innen- und Außenbecken werden mit mineralstoffreichem Heilwasser aus der Thermalquelle in 370 Meter Tiefe gespeist. Auch der Thermenbereich ist im venezianischen Stil gehalten. Zum ganzjährig benutzbaren Außenbecken (Wassertemperatur 32°C) gelangt man allerdings nur über eine Treppe. Fünfmal am Tag findet für alle Thermengäste eine kostenlose Wassergymnastik statt. Insbesondere bei rheumatischen Erkrankungen soll das Thermalwasser dem Badenden Linderung bringen.

Mit Saunabereich und Therme sind jedoch die Angebote der Rheinpark-Therme noch lange nicht erschöpft. Eine Massageabteilung bietet Hamam-Waschungen, diverse Massagen gegen Aufpreis und physikalische Therapien für Privatzahler und auf Rezept an. Im Friseur- und Kosmetikstudio kann man sich nach Wunsch verschönern lassen. Das Restaurant „Venezia“ bietet kulinarische Spezialitäten auch für Nicht-Thermenbesucher an. Rheuma- und Wassergymnastikkurse runden das Angebot in der Rheinpark-Therme ab. Zum Abschluß meines Saunatages suche ich noch das Salzdampfbad auf und bade noch eine Runde im Thermalbecken. Über eine Schleuse gelangt man nach außen und kann den Rheinblick genießen. Das Becken finde ich allerdings etwas klein geraten, mit fünf oder sechs Badenden je Seite ist es praktisch schon voll. Weitere Möglichkeiten zum textilfreien Schwimmen gibt es im Saunabereich nicht, aber dafür stehen die Becken im Textilbereich zur Verfügung. Bald geht meine vierstündige Badezeit zu Ende, daher packe ich meine Sachen ein und suche meinen Schrank auf. Der Aufenthalt in der Rheinpark-Therme ist damit für mich zu Ende.

Fazit: Die Rheinpark-Therme kannte ich schon vor dem Umbau. Der Saunabereich war zwar schön, bot aber nur ein kleines Angebot. Das hat sich nach dem Umbau radikal geändert. In einem einmalig gestalteten Ambiente stehen dem Besucher viele Saunamöglichkeiten zur Verfügung. Endlich kann man auch nach dem Saunagang zu einem Spaziergang in den Garten gehen. Für Familien mit Kindern ist die Anlage aufgrund fehlenden Spielmöglichkeiten eindeutig nicht geeignet. Hier trifft man hauptsächlich Badegäste an, die Linderung Ihrer Leiden durch das Heilwasser suchen. Das umfangreiche Saunaangebot dürfte jeden Saunafreund zufrieden stellen. Wer also einmal in eine außergewöhnlichem Ambiente saunabaden möchte, findet in der Rheinpark-Therme in jeder Jahreszeit ein lohnendes Ziel.